Raika – wie sie zu uns kam



Ich sagte ja schon, wie das war mit dem plötzlichen Tod von Erda (siehe Vorgeschichte)..und dann ging sie natürlich los, die Diskussion..was macht man mit dem Schmerz..?



Aber das Thema ist ja nicht neu, ich stehe jedenfalls auf dem Standpunkt, das Beste ist gleich ein neuer Hund. Mir ist natürlich klar, das man durchaus auch sagen kann, den Hund habe ich so geliebt, jetzt will ich keinen anderen mehr. Ich finde, es ist durchaus berechtigt, da eine Parallele zu Kindern zu ziehen. Nicht von der Wertigkeit her. Natürlich ist es bei Kindern noch ein etwas anderer Fall. Aber es ist halt auch ein Problem der Liebe. Von Frauen will ich gar nicht erst reden.



Aber der Grundsatz bleibt halt immer der Gleiche. Man hat ein geliebtes Wesen verloren und fragt sich, wie man damit zurecht kommen soll. Wenn man seinen Lebenspartner verloren hat - Mann oder Frau - neigt man ja bekanntlich dazu, besonders..wie soll ich sagen...angreifbar zu sein - mit all den damit verbundenen Problemen.



Ein Kind habe ich - Gott sei es gedankt - noch nie verloren. Ganz sicher wird keiner auf die Idee kommen und etwa sagen...mein Kind ist tot, es muß ein neues her. Aber trotzdem denke ich - ich mag Kinder nämlich mindestens ebensosehr wie Hunde - für mich jedenfalls wäre es auf die Dauer der beste Trost..ich habe ein Kind verloren, aber es gibt sicher noch genug Kinder, die sich auf meine Liebe freuen würden und die ich dann auch wieder lieb haben kann.



Und so schien es mir das Beste zu sein, möglichst schnell einen neuen Hund - und natürlich sollte es ein Dobermann sein - zu beschaffen. Auch und nicht zuletzt im Hinblick auf meine Tochter, die sehr unter dem Verlust von Erda litt. Und was macht man heutzutage da, wenn man eine Internet-Verbindung hat? Man versucht dort als erstes unter www.dobermann.de festzustellen, wer abgabefähige Welpen hat.



Bei Dobermanns ist es ja so, das die Geburtenzahl bewußt beschränkt gehalten wird, es gibt in Deutschland jedes Jahr nur etwa 1700 Welpen. Es gab dann auch nur einen einzigen Züchter, der in Frage kam. die Welpen waren grade sechs Wochen alt. Genau die Richtige Zeit, sich einen auszusuchen. Der Züchter war aber in Moers. Das sind von und aus mal grade so 320 km. Wir sind natürlich gleich hingefahren. Der allgemeine Eindruck - Leute, Zwinger usw war top und die - ich glaube neun - Welpen waren auch noch zur über der Hälfte zu haben.

Es gab jetzt natürlich ein langes Begutachten - welchen Hund soll man nehmen ??? Süß sind sie alle, natürlich. Eins war klar, es sollte ein Weibchen sein - naja, nicht unbedingt, aber von der Tendenz her schon. Aber wenn da ein Rüde gewesen wäre, der uns besonders beeindruckt hätte, würden wir auch nicht nein gesagt haben.

Da war eine dabei, mit einem besonders großen Kopf und immer die erste beim Fressen. Konnte ausgelassen spielen, hatte aber auch ihre ruhigen Momente. Wir waren uns einig, die nehmen wir.

Wir kamen dann die nächste Woche, um sie zu besuchen, den Kontakt zu festigen und das Prozedere abzusprechen. Der Züchter sagte uns, wir könnten uns jetzt noch einen Namen überlegen, er müsse die Hunde die Woche noch im Zuchtbuch eintragen lassen, so daß der Hund dann mit dem Namen eingetragen werde, den wir ihm geben. Bedingung: Der Name muß mit einem "R" beginnen. Wir versprachen, uns das auf der Heimfahrt zu überlegen und ihn dann anzurufen. Nun - 320 km auf der Autobahn bieten weiß Gott Zeit genug, sich einen Namen auszudenken. Jedefalls haben wir uns die ganze Heimfahrt über in verschiedenen Lautverbindungen geübt, die mit „R“ möglich erschienen und schließlich kamen wir auf „Raika“ - wer da zuerst die Idee hatte, weiß ich nicht mehr, aber der Name gefiel sowohl meiner Tochter als auch mir am Besten.

Wenig später war es dann soweit, wir konnten unseren Hund abholen. Die ganze Heimfahrt über hatte meine Tochter das kleine Bündel im Arm, wo es sich auch offenbar sehr wohl fühlte. Natürlich war zu Hause alles vorbereitet – Körbchen und so – aber da hatten wir ja schon ausreichend Erfahrung, schließlich war es nicht unser erster Welpe.

Wo ich das heute schreibe, um mal wieder die Webseite zu überarbeiten ist das – sage und schreibe - fast genau 6 Jahre her.

Raika ist nicht Erda – wie ich schon in der Vorbemerkung feststellte, so einen Hund gibt es wohl nicht mehr. Aber im Wesentlichen zeigt sie die gleichen Dobermannqualitäten: verschmust, anhänglich, sensibel, liebebedürftig.

In der Bilderserie ist auch einiges über die ersten Entwicklungsmonate von Raika ausgesagt. Sie blieb ja auch nicht lange alleine und dann kam Bonnie.

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